RT-9100: Ausbau des Laufwerkes (Erneuerung der Andruckrolle)

Moderator: Applause

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Applause
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RT-9100: Ausbau des Laufwerkes (Erneuerung der Andruckrolle)

Beitrag von Applause »

Deckel und Bodenblech abnehmen.
Die 4-5 Kabel die zum Laufwerk gehen abziehen (an den Platinen)
Ggf ein paar Strapse durchkneifen (nicht die Kabel ;) ) damit man die Kabel
mit dem Laufwerk herausziehen kann.

Die Klappenblende durch Ziehen nach oben abnehmen.
Jetzt die Schrauben vom Laufwerk entfernen.
2 von oben an der Frontblende.
6 von unten (das LW ist am Querträger fest)

Nun kann man das Laufwerk nach hinten schieben und nach oben herausnehmen.
Am besten vor dem Herausnehmen die Kabel schon mal ausfädeln das
sie nirgendwo festhängen bleiben.

Jetzt haben wir bereits das LW in der Hand (Achtung ist schwer ;) )

Der Ausbau der rechten Andruckrolle bereit sich da schon etwas schwieriger.

Entweder man fummelt jetzt mit ner Spitzzange am Rollenträger rum,
um die Achse herauszubekommen (dazu kommen wir später), oder man
baut dazu den Rollenträger aus (mein Favorit).

Tja der Ausbau.
Man schaue sich also die Sache mal etwas genauer an.
Da gibt es eine Schraube, mit der man die Lage der Rolle verändern kann.
Um nun den Rollenträger herauszubekommen, muß diese Schraube raus.
Am besten dabei merken, auf welcher Höhe sich der Träger auf der Achse befindet.
Das gestaltet sich aber nicht so einfach. Das Gegenstück (Ein Zylinder) ist
mit Siegellack gegen Verdrehen gesichert. Aber auch das Gewinde der
Schraube ist damit "behandelt". Am besten geht es, wenn man den Zylinder
mit einer Spitzzange festhält und auf das Gewinde der Schraube etwas
Kriechöl gibt. Nun geht der Gewaltakt los. Also immer die Schraube etwas
herausdrehen bis sie schwergängig wird, dann wieder zurück und etwas
weiter herausdrehen.
Lieber das Spiel ein paar mal öfter machen, als die Schraube abzureißen.

Hat man dies bewerkstelligt, kann man nun die Feder aushaken und den
Rollenträger abziehen.

Um nun an die Rolle zu kommen, müssen die zwei kleinen Laschen an der
Achse zurückgebogen werden. Dabei ist äußerste Vorsicht geboten.
Lieber ein paar Mal nur nen hunderstel Milimeter die Lasche biegen, bis
man die Achse herausbekommt, als eine der Laschen abzubrechen.

Die Rolle ist auf der Achse mit zwei "Gummischeiben" (keine Ahnung
wie die heißen) gesichert. Davon nur eine entfernen. Am besten geht das
mit nem ganz kleinen Schraubendreher.

Neue Rolle wieder auf die Achse und in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.

Den Zylinder mit der Einstellschraube habe ich dann mit Nagellack gesichert. (Wenn die Einstellung wieder stimmt)

Bei der Rolle sollte man darauf achten das man die selbe Größe wieder
verwendet. Ansonsten kann es erforderlich werden die Spannung der
Feder zu korrigieren.

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Ich hoffe das ist verständlich geschrieben.

Ansonsten stehe ich bei Fragen gerne zur Verfügung
Gruß Piet
marais
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Beitrag von marais »

Eine Frage: Woher hast Du die Ersatzrolle? Ich habe ein Angebot für die Auffrischung der Andruckrolle, aber das ist relativ teuer.

Gruss
Andreas
horsebird
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Beitrag von horsebird »

Wenn es Dir von Plastiklagern nicht graust kommst Du mit denen von Conrad günstig weg. Die Rechte 1:1, die Linke mit etwas Anpassung geht es gerade so.

Weiteres habe ich hier beschrieben: http://www.retro-optonica.de/phpBB2/viewtopic.php?t=67

Hörbare Gleichlaufschwankungen habe ich keine, allerdings auch kein Messgerät um zu prüfen ob die guten Originalwerte erreicht werden.
Die Rollen sind meiner Meinung auch nicht so relevant (solange sie nur rund laufen) für den Gleichlauf sondern eher für die mittige Bandführung was sich auf die Wiedergabe von hohen Tönen auswirkt.
Ich hatte bei meinen Experimenten nur Probleme beim Gleichlauf durch den kleinen Gummi auf dem rechten Capstan der für den Bandwickler verantwortlich ist und durch einen zu kurzen überdehnten Flachriemen.
Was ich aber inzwischen festgestellt habe ist, dass bei starten von play es manchmal eine knappe Sekunde dauert bis die hohen Töne voll da sind. Ich glaube, dass es daher kommt, dass die linke Andruckrolle jetzt fast gleich gross wie die Rechte ist und somit beide etwa gleichzeitig auf den Capstan auftreffen. Damit hat die Rechte Rolle ein bruchteil einer Sekunde weniger Zeit das Band alleine vorzuspannen.

Gruss Henri
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